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14-Sep-2008 – Nach der ersten Übernachtung in St. Petersburg stand am Sonntagmorgen zunächst der Besuch des Konfluenzpunktes N60º E30º auf unserem Programm: Mit der beeindruckenden Metro fuhren wir zur Station „Chjornaja Rechka“ und von dort, wie unsere Vorbesucher, mit einem Marschrutki (Linie 417) in Richtung Sestroretsk. Auf der Fahrt aus der Stadt hinaus Richtung Westen verfolgten wir unsere Position ständig mit Hilfe des Stadtplans, so dass wir unser anvisiertes Ziel, das Dörfchen Lisiy Nos, nicht verpassen konnten. Die richtige Haltestelle ist recht leicht zu erkennen, da sie direkt nach einer großen Rechtskurve, in der eine Eisenbahntrasse überquert wird, liegt. Wir gingen von der Haltestelle ein Stück zurück und unterquerten die Fahrbahn in einer Fußgängerunterführung. Im anscheinend einzigen Supermarkt des Dorfes kauften wir noch einige Kleinigkeiten und machten uns dann, dem Pfeil des GPS-Empfängers folgend, auf den Weg Richtung Ostsee.
Eine gut 1 km lange, kerzengerade Straße führt fast direkt in Richtung Meer. Entlang der Straße stehen vereinzelte, bunte Holzhäuser aller Art: völlig verfallene aber auch schön in Schuss gehaltene, offensichtlich neu gebaute und auch gerade in Renovierung befindliche – man fühlt sich fast ein bisschen wie in Skandinavien. Den direkten Zugang zum Meer versperrte uns schließlich die Mauer eines besonders großen Anwesens. Doch nach einem kleinen Umweg nach rechts fand sich schnell ein kleiner Durchgang zum Strand. Entlang der Uferlinie gingen wir ca. 200 m nach links, bis wir die mit 300 m Luftlinie minimale Entfernung zum Punkt erreicht hatten. Für das endgültige Erreichen des Punktes mussten also mindestens 600 m in der Ostsee zurückgelegt werden. Da ich das natürlich nach dem Lesen der Berichte der Vorbesucher wusste, war ich für diesen Fall mit Neoprenschuhen, einem wasserdichten Sack und wasserdichten, durchsichtigen Tüten ausgerüstet. Allerdings zeigte sich das Meer bei völliger Windstille absolut ruhig, so dass es eigentlich kein Problem darstellen sollte, den Punkt zu erreichen.
Ich zog mich also kurz um und machte mich auf ins Wasser, während Nils am Ufer wartete und auf die zurückgelassenen Sachen aufpasste. Nachdem die ersten doch sehr kalten Minuten überstanden waren, ging es letztendlich wirklich recht problemlos und nach gut fünf Minuten hatte ich mein Ziel im halb-kniehohen Wasser erreicht. Ich suchte die Kamera in meinem wasserdichten Sack und machte die nötigen Photos, um dann zügig zurück zum Ufer zu kommen und mich wieder warm anzuziehen.
Auf dem Rückweg war es zunächst etwas schwierig, das richtige Marschrutki anzuhalten, doch auch dies gelang schlussendlich, so dass wir noch pünktlich zurück in St. Petersburg waren, um am Busbahnhof die Tickets für eine Fahrt am nächsten Tag nach Novgorod zu kaufen und sogar noch eine Stunde in der berühmten Eremitage zu verbringen.
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14-Sep-2008 – After the first night in St. Petersburg our Sunday-morning-plan was to visit N60ºE30º. Like our pre-visitors we used the Metro to the “Chjornaja Rechka” station and from there we took Marshrutki [shuttle bus] No. 417 (direction Sestoretsk) to Lisiy Nos [Fox Cape]. On the way out of the city we continuously controlled our position with the city-plan. The stop in Lisiy Nos can be identified easily: It is located directly after a bridge with an extensive right hand bend across some railway-tracks. We had to go back about 200 m and then walk underneath that bridge into the “city-centre”, where we bought some catering in the 24-hour-supermarket. From here 1.5 km beeline to the point were left.
The GPS led us onto a bolt upright street, heading directly to the Sea. The painted frame houses along that street appeared in very different condition: from totally decayed to cosy and well preserved, from obviously new to just being in renovation. A straightforward access to the Baltic Sea finally was blocked by the wall of an exceptionally big estate. But a small detour to the right showed us a little path between two properties. Along the shore we walked 400 m to the left and located the point with the minimum-distance to N60ºE30º – 300 m away from land. So I changed my clothes, put on my extra bought neoprene-shoes and headed on into the cold Baltic Sea. Nils preferred to wait on land and took care of my clothes. Since there was no wind and thus no waves, it was relatively easy to proceed in the rather cold half-knee-high water without getting too wet. After a little more than five minutes I had reached the point. I fetched the camera out of my waterproof bag, took the photos and went back quickly out of the water.
Back at the main street we had some difficulties to stop the right Marshrutki, but we were back in the city early enough to buy our bus-tickets to Novgorod for the next day and even to make a quick visit at the world-famous Hermitage in the afternoon.