English Narrative
05-May-2004 -- N14°00"00’0 E80°00"00’0
Heute, 5.05.2004 habe ich „meinen“ ersten confluence-point angesteuert.
Während meinen Ferien in Südindien, wo noch sehr viele nicht besuchte conluence-points zu haben sind!
Es war ein Abenteuer oder besser gesagt eine Expedition!
Zu Hause in der Schweiz sieht alles so einfach aus bzgl. Distanzen und den Vorstellungen, wie diese confluence-points zu erreichen sind. Da habe ich auch gleich 5 Points eingeplant.
In der Wirklichkeit gestaltet sich dieser vermeintliche Ausflug jedoch zu einem echten Unternehmen, das organisiert werden muss. Tags zuvor habe ich einen mehr oder weniger englisch sprechenden Taxidriver angeheuert, dem ich den Zero-point und die Richtung nach „nowhere“ erklärt habe. (Erklären Sie mal jemanden zwar den ungefähren Weg, aber nicht das Ziel, das erst gefunden werden muss!)
Von Chennai aus (früher Madras an der südlichen Ostküste) starteten wir um 7 h früh nach Richtung Nellore und haben für die schlappen 150 km haben im Ambassador (Taxi, indischer Eigenbau) immerhin fünf Stunden gebraucht. Das war aber nur bis an die Ausfahrt ins Gebüsch! Von dort aus gings dann weiter auf hügeligen und löchrigen Zweimeter-Strassen durch kleine Dörfer mit Lehmhütten und staunenden Dorfbewohnern vorbei. (das war sehr reizend!)
Vor einem 300 m breiten sandigen Flussbett, hat der Driver-djii (das „djii“ steht fuer die höfliche und verniedlichende Form) und der Ambassador gepasst. Das Flussbett war zwar ausgetrocknet, aber zu sandig für eine Durchfahrt!
Von dort aus bin ich alleine zu Fuss. ca. 1 km quer-feld-ein maschiert. Der Taxifahrer Babu Delli aus Chennai mochte die unbekannte Strecke nicht mitlaufen und lieber aufs Auto aufpassen.
Mit meinem GPS und dem eingebauten Kompass liess ich mich in die „richtige Richtung“ leiten. Die Richtung resp. die Gegend war leicht einzusehen bis mich die Kompass-Nadel aber unversehens in ein Zuckerrohrfeld lenkte, das auch noch unter Wasser stand.
Bis auf 3 m pirschte ich mich ans Ziel heran, verloren aber im 1,60-1,80 m hohen Zuckerrohr,
ca. 10 Meter von einer Zisterne entfernt.
Die Null-Messung wollte ich nicht präzise treffen, den Confluence-Dance brauchte ich nicht zu tanzen, weil ich ansonsten bis an die Knie im Wasser gestanden und nur grüne Blätter des Zuckerrohrs fotografiert hätte.
Ganz in der Nähe von Point 14N80E waren dann - wie kann es auch aus meiner Erfahrung heraus anders sein - Inder anzutreffen. Sie sahen mich als Alien an; dass sie nicht flüchteten war dann geradezu eine Überraschung.
Was tut der Kerl im Gebuesch mit einem ?GPS? und einer Kamera und fotografiert die Zuckerrohrblätter!
Jedenfalls waren es spannende Augenblicke für mich so nahe auf N14° 00“00’0 E80° 00”00’0 zu sein und ich war auch mächtig stolz darauf, trotz des mageren Kartenmaterials mit einem Massstab von 1:1.200.000 den confluence-point in natura ausfindig machen zu können! (Besseres Kartenmaterial habe ich auch hier nicht gefunden; die Füsse habe
ich mir danach wund gelaufen. Von Karten und Skalen hatte niemand Ahnung und es gab auch kein brauchbares Angebot).
Das macht natürlich das ganze Projekt mit den geplanten 5 confluence-points um so
schwieriger, dass ich mich entschieden habe, dieses zeitaufwendige, z.T. waghalsige (indischer Strassenverkehr) und auch kostspielige Vorhaben auf zwei confluence-points zu beschränken.
Die Rückfahrt nach Chennai dauerte nur 4 Stunden, das aber bei ca. 40° C Hitze!
Sehr zufrieden trafen Driver-djii und ich noch vor Anbruch der Dunkelheit in Chennai ein.
English Narrative
05-May-2004 -- N14°00"00’0 E80°00"00’0
Today, 5.05.2004, from Chennai (the former Madras) on the south eastern coast of India, I set out to visit my first confluence-point.
Weeks earlier, back in Switzerland – where distances are small and places easy to reach – I was somewhat intoxicated by the vast network of untouched longitude and latitude degree intersections spanning that vast subcontinent. I rather brashly resolved to visit 5 of those virginal points.
In the reality, each of these excursions turned out to be a quite a undertaking, an endeavour that needed more planning and organisation than is fair to impose on someone on vacation. The day before I had hired a taxi driver with passable english. Try explaining to a taxi driver that you can’t give your destination a name, not to mention that there might be no roads leading there, yet you know the general direction in which to go…
We left Chennai at 7 o’clock in the morning. The first 150 km in the home-built Ambassador taxi took five hours on paved trunk roads. From there we threw up dust on bumpy, narrow dirt roads and startled the people living in sun-dried adobe houses. (this was much more fascinating than plodding on the beaten trail)
The driver-jii finally stopped at a 300m broad dried river bed that was too sandy to be crossed by car. Babu Delli the driver-jii stood guard over his car while I set out on a march of about a kilometer.
My GPS with built-in compass led me along the “correct way.” It was mostly easy going until I came upon a sugar cane field that was under water. I was able to get up to 3 meters from my goal, blindly stomping through head high sugar cane thicket. At zero point I was up to my knees in water and could only photograph green sugar cane leaves.
As was to be expected even at point N14 E80, I was not alone. My experience of India was that there was scarcely any place one could go to without encountering someone. What was this crackpot alien doing, wading through a submerged thicket, looking at some strange instrument in his hand, and photographing a tangle of cane leaves? Much to their credit they didn’t flee screaming, or look for an abandoned space ship...
Anyway it was thrilling to be so close to N14° 00“00’0 E80° 00”00’0. I was quite pleased with myself to have managed it without any usable cartographic material. (I had run from pillar-to-post looking for usable maps of the area – to no avail)
With the benefit of hindsight, I now realised that my initial plan to visit five (!) confluence points during my India vacation was way too ambitious -- in terms of cost and time, and also the considerable risk of travel on India’s roads. I thus decided to limit my conquest to two.
The return trip took only four hours but at temperatures of over 40°C. Both driver-jii Babu Delli and I were more than pleased to get back to Chennai before dusk.